Der Begriff Citizen Developer hat in den letzten Jahren nicht nur sprachlich an Bedeutung gewonnen, sondern auch als strategisches Konzept für Unternehmen etabliert. Durch Faktoren wie Digitalisierung und Fachkräftemangel wird die Rolle zunehmend wichtig – insbesondere als Möglichkeit, wertvolles Know-how in der Welt von „as a Service“ im Unternehmen zu halten.
Auch im Bereich SAP – und speziell in unserem Feld der modernen Job-Steuerung und Workload Automation – nutzen Citizen Developer vermehrt unsere Lösungen. Dieser Artikel erläutert, was ein Citizen Developer ist – und wie Tools wie HONICO BatchMan ihre Tätigkeit konkret unterstützen können.
Was ist ein Citizen Developer?
Ein Citizen Developer ist eine Person, die nicht hauptberuflich in der IT arbeitet, aber dennoch Anwendungen oder Automatisierungen erstellt – meist mit Low-Code- oder No-Code-Plattformen. Ziel ist es, Geschäftsprozesse eigenständig zu verbessern, ohne auf die IT-Ressourcen warten zu müssen.
Typische Merkmale eines Citizen Developers:
- arbeitet in Fachbereichen wie Vertrieb, HR oder Controlling
- kennt die Herausforderungen des Tagesgeschäfts aus erster Hand
- nutzt Tools wie SAP Build Apps, Simplifier oder OutSystems, und
- entwickelt kleinere Anwendungen oder automatisierte Workflows
- arbeitet eng mit der IT zusammen – besonders im Bereich Governance & Sicherheit
SAP hat diesen Trend früh erkannt und bereits 2021 begonnen, den Fokus auf Low-Code/No-Code-Plattformen zu legen – etwa mit SAP Build, und dem Betriebsmodell RISE with SAP. Doch warum eigentlich?
Warum Citizen Developer? – Bridge the Gap
1. IT-Fachkräftemangel
- Es gibt weltweit zu wenig professionelle Entwickler, um den steigenden Bedarf an digitalen Lösungen zu decken.
- Fachbereiche mussten oft monatelang auf IT-Ressourcen warten – Citizen Developer helfen, diese Lücke zu schließen.
2. Beschleunigung der Digitalisierung
- Die Anforderungen an Digitalisierung und Automatisierung steigen stetig.
- Mit Low-Code/No-Code können Fachbereiche eigenständig Formulare, Workflows oder Daten-Apps entwickeln.
3. Bessere Passung zwischen Lösung und Anforderung
- Endanwender kennen ihre Prozesse meist besser als zentrale IT-Stellen.
- Sie entwickeln praxisnahe, direkt einsetzbare Lösungen, was zu höherer Akzeptanz führt.
Gründe für den steigende Rolle des Citizen Developer in der Steuerung von SAP-Geschäftsprozessen
Vor wenigen Jahren waren es meist SAP-Basis-Mitarbeiter, die mit Job-Schedulern zentrale SAP-Prozesse im Hintergrund automatisiert haben. Heute aber möchten und müssen die Fachbereiche selbst aktiv werden – etwa bei Datei-Importen, Datentransformation oder Prozessüberwachung. Intuitive Automation-Tools machen das möglich.
Der Wandel der SAP-Basis spielt eine wichtige Rolle
- Cloud-Architekturen und hybride Systemlandschaften dominieren den Alltag
- Anforderungen an Security, Integration und Plattform-Governance steigen
- Die SAP-Basis wird mehr und mehr zum Enabler für Automation und Self-Service
Doch auch die intern verfügbare SAP-Basis-Kompetenz nimmt rapide ab – sei es durch Renteneintritte, fehlende Nachfolge oder mangelnde Attraktivität der sehr anspruchsvollen Rolle. Das führt dazu, dass Lösungen wie RISE with SAP für viele Unternehmen nahezu alternativlos erscheinen.
Problematisch wird es, wenn Know-how unbemerkt abwandert:
Ob durch RISE with SAP oder Full-Service-Provider – oft geraten Reaktionsfähigkeit und technisches Verständnis in den Hintergrund. Hier kann der Citizen Developer gegensteuern: Er bringt nicht nur Fachwissen, sondern auch technisches Prozessverständnis zurück ins Unternehmen, Hand in Hand mit der digitalen Transformation.
Workload Automation als Brücke zwischen Citizen Developer und IT
Auch die Automatisierung von SAP- und Non-SAP-Prozessen ist heute nicht mehr nur ein IT-Thema. Im Gegenteil: Moderne Automation-Plattformen bieten Benutzeroberflächen, APIs und vorkonfigurierte Workflows, die Citizen Developer selbst nutzen können – ohne komplexe ABAP-Kenntnisse.
Gerade in Zeiten von Outsourcing, SaaS und neuen Betriebsmodellen, wie RISE with SAP, ist das ein entscheidender Vorteil. Denn: Wenn immer mehr System-Know-how aus dem Unternehmen abwandert, braucht es neue Kompetenzen intern, um die Prozesse im Griff zu behalten.
Eine weitere Herausforderung ist das Thema Zeit: gerade hier hindern SLA’s die zeitliche Effizienz des Unternehmens – Warten auf Freigaben von Drittanbieters des Drittanbieters. Auch hier kommt der Citizen Developer ins Spiel – unterstützt durch intelligente Automation Lösungen als Vermittler – um Reaktionszeiten deutlich zu senken, da die Prozesse direkt im Unternehmen gesteuert werden.
Kundenerfolg: Wie PUMA Citizen Developer und Automation verbindet
PUMA nutzt in seiner SAP-Landschaft HONICO BatchMan als zentrale Workload-Automation-Lösung, um systemübergreifende Prozesse zu orchestrieren – z. B. SAP-Jobketten, Datei-Transfers oder Anbindungen in die Cloud.
Durch die intuitive Oberfläche können Fachbereiche eigenständig SAP-Jobs definieren, steuern und überwachen – etwa im Supply Chain Management oder im Finanzbereich.
Fazit: Die moderne SAP-Landschaft ist kein Entweder-Oder mehr
Es geht um ein sinnvolles Zusammenspiel – zwischen IT, Fachbereichen und den passenden Tools. Lösungen wie HONICO BatchMan unterstützt Unternehmen dabei, genau diese Brücke zu bauen:
Durch die zentrale Steuerung von Jobs und Prozessen – ob in der Cloud oder On-Premises – ermöglicht eine moderne Workload Automation nicht nur der SAP-Basis eine stabile und transparente Prozesslandschaft, sondern auch Fachbereichen die eigenständige Steuerung und Überwachung ihrer Abläufe.
BatchMan ist ein echtes No-Code-Tool und wird bereits seit Jahren so eingesetzt, wie man heute Citizen Development versteht: Fachbereiche konfigurieren ihre Prozesse selbstständig, ohne technisches Tiefenwissen – und mit maximaler Prozesssicherheit.
Mit klaren Rollen- und Berechtigungskonzepten, intuitiver Oberfläche und offener Integration in hybride Systemwelten (SAP, Non-SAP) schafft BatchMan den sicheren Rahmen für Citizen Developer – und bringt technisches Know-how dorthin zurück, wo es gebraucht wird: ins Unternehmen.